Besuch des "Centre
d'Essais et de Formation" (CEF) in Préverenges
Am 9. Oktober
2001 hatte ich zusammen mit 18 Kollegen die Gelegenheit das Ausbildungs- und Versuchszentrum für Kurzschlussversuche
an Starkstromanlagen in Préverenges (bei Lausanne) zu besuchen.
Hier wurden uns die Auswirkung hoher Kurzschlussströme in praktischen
Versuchen gezeigt.
Das Zentrum
Im Jahre 1980 konzentrierte die Firma Gardy SA, Hersteller von elektrischen
Apparaten, ihre Tätigkeit in Genf und trennte sich dabei von
ihrem damals modernen Versuchs- und Entwicklungszentrum für
Starkstromapparate in Préverenges. Mit dessen Einrichtungen
konnte ein gut ausgerüstetes Weiterbildungszentrum für
das Studium von elektrischen Erscheinungen gegründet werden,
das schweizerischen- und ausländischen Fachleuten, Lehrkräften
und Forschern offen steht.
Der Zweck
des Zentrums Studium und Demonstrationen der in elektrischen
Übertragungs- und Verteilnetzen auftretenden Erscheinungen
im Massstab 1:1.
Ein Tag
in Teufels Küche Nach einem Kaffee wurden wir begrüsst,
über das Ziel der Tagung und den Ablauf der Versuche informiert.
Die Begrüssung empfand ich eher als Antrittsverlesen mit Bekanntgabe
des Tagesbefehls aber Kaffee und Gipfeli liessen meine Zweifel schwinden,
ob wirklich nur das Testgelände im Grünen stand.
 Das Testgelände
im Grünen
Als Erstes
konnten wir die Maschinenhalle besichtigen. Hier steht ein Drehstrom-Turbogenerator
mit 500MVA, angetrieben von einem Elektromotor. Die 20 t Schwungmasse
garantieren genügend Energiereserven für die kurze Zeit
der Versuche weil während dieser Zeit der motorische Antrieb
vom öffentlichen Netz getrennt wird. Zwischen den Vorführungen
wird die Schwungmasse wieder "aufgeladen". Mit dieser
Gruppe wurden alle Versuche an jenem Tag gespiesen. Der kleinere
Generator mit 50MVA Kurzschlussleistung wurde nicht gebraucht.
Weiter stehen noch eine Transformatorengruppe und verschiedene Spulen,
Kondensatoren und Widerstände zur Nachbildung, induktiver,
kapazitiven oder ohmscher Lasten zur Verfügung.
Anschliessend
begannen die praktischen Vorführungen mit jeweils vorgängigen
theoretischen Ausführungen .
Auswirkungen
hoher Kurzschlussströme
Kurzschluss
an beschädigten Kabeln
Kurzschluss
in Niederspannungsverteilungen
Öffnen
eines überlasteten Freiluft-Hörnerschalters (Lasttrenner)
Gefahren
beim Berühren eines herabgefallenen Freileitungsdrahtes
Gefahren
durch Schrittspannungen
Wandernder
Lichtbogen nach Kurzschluss auf einer Freileitung
Auswirkungen
beim unsachgemässen Anbringen einer Erdungsgarnitur an
einer Freileitung
Lichtbogen
über Hochspannungsisolatorenkette
Technische
Angaben zu den Versuchen Kurschluss-Ströme bei den
Niederspannungsversuchen (300 -500V): 8 - 12 kA, 0.3 - 1 Sekunde
Kurschluss-Ströme bei den Hochspannungsversuchen (5 kV -15kV):
3 - 8 kA, 0.3 - 1 Sekunde

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Niderspannungskabel
nach Verletzung z.B. durch Pickel (380V/10kA) |
Niederspannungskabel
das unter Spannung geschnitten wird (380V/10kA) |
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Verteilkabine
mit "vergessenem" Schraubenschlüssel
(380V/10kA) |
Verteilkabine
kurz nach Zuschalten der Netzspannung (380V/10kA) |
Die
Blechplatte (2mm) auf der Verteilkabine wurde durch
den Lichtbogen durchgeschmolzen |

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Lichtbogen
nach Kurzschluss auf einer Freileitung (12kV/3000A) |
Öffnen
eines überlasteten Freiluft- Hörnerschalters
(Lasttrenner) |
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Ein
Besuch dieses Zentrums ist nicht nur für Personen die täglich
mit Elektrizität zu tun haben interessant, sondern beispielsweise
auch für Strassenbauer/Verkehrswegbauer, Baggerführer
usw. um diese auf die Gefahren bei Grabarbeiten aufmerksam zu machen.
Weitere
Informationen durch: CEF c/o Les Electriciens Romands
Ch. de Mornex 6 Case postale 534 1001 Lausanne
Tél: +41 21 310 30 30 Fax: +41 21 310 30 40
www.cef.ch
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